Ich habe viele Jahre lang meine Bilder (auch) auf Instagram gepostet. 

Das habe ich gerne gemacht und mich dort auch über Kommentare (und Likes) gefreut.

Besonders schön fand ich am Jahresende die „Best of 9“ oder die Möglichkeit sich einfach sein Instagram-Jahr ausdrucken zu lassen. Als Buch. Für den Schrank. 

Gedruckte Erinnerungen

Weniger gefreut habe ich mich über Veränderungen im letzten Jahr.

  1. Die Werbung auf Instagram hat massiv zugenommen.
  2. Mein beliebtester Weg Bilder direkt aus Lightroom nach Instagram zu posten ist kaputt gemacht worden.
  3. Instagram hat Reels eingeführt.

Spätestens mit Reels war für mich Instagram ziemlich kaputt. Ich fand ja schon die Stories ziemlich daneben, aber Reels ist echt ein Problem. Für mich. 

Reels hat ein Suchtpotential. Sinnloses durchzappen und reinsehen. Ohne Sinn, Verstand und Ziel.

Daher hatte ich mich im Sommer 2020 dazu entschlossen die Instagram App von meinem Smartphone zu löschen. Zu meinem persönlichen Schutz.

Dies hatte dann den Effekt, dass ich nicht nur keine sinnlosen Reels mehr konsumiert habe, sondern auch, dass ich auf Instagram keinerlei Bilder mehr gepostet habe und auch meine Kommentare unter anderen, sehr guten und geschätzten Accounts, massiv abgenommen haben. Das tut mir wirklich sehr leid – da ich nun irgendwie noch weniger mitbekomme, was so in meiner Bubble passiert.

Best 36 od 2020

Was sind die Alternativen zu Instagram?

Facebook? Come on! Facebook ist noch kaputter als Instagram und mein Account dort existiert nur noch aus anderen Gründen.

Flickr/500px/etc.? Flickr und 500px waren mal meine Plattformen – aber auch deren Zeit sind irgendwie vorbei. Flickr hätte noch das größte Potential für mich, da es nahtlos in Lightroom integriert ist. Allerdings habe ich da keine Peer-Group mehr. 

Es ist ungefähr so wie bei den Messenger Diensten – auch hier verteilt sich mein Freundes-&Bekanntenkreis über ca. 4 Plattformen (Threema, Signal, iMessage und Whatsapp). 

Mir geht es nicht um die schnellen Likes unter meinen Bildern sondern mehr um die Ergebnisse meiner Freunde, denen ich gerne weiter folgen möchte und auch sehr gerne kommentiere.

Was für mich bleibt ist mein RSS FeedReader mit dem ich aktiv vielen Blogs folge. Folge und lese. Lese und kommentiere.

Nachtrag: Wenn du am ersten Kommentar merkst, dass deine Gedanken noch nicht fertig waren oder alte Gedanken durch neue Plattformen nicht mehr aktuell sind: Clubhouse. Interessante Idee – aber ich bleibe lieber bei meinen (zu vielen) Podcasts…

Kommentare

Ja, Bloggen ist das neue Bloggen!

Tatsächlich bin ich nicht so weit wie Du. Facebook ist grundsätzlich defekt. Ich nutze es trotzdem weil ich es schon ewig nutze. Es ist ein halböffentliches Tagebuch. Den weit überwiegenden Teil der Menschen, mit denen ich dort verbunden bin kenne ich aus dem Leben 1.0. ‘Freundschaftsanfragen’ von Leuten, die ich nicht kenne, bleiben unbeantwortet. Flickr sieht bei mir wie bei Dir aus. Ich habe auch den Eindruck, die Zeit von flickr ist vorbei. Instagram habe ich Dir zu verdanken. Ohne Dich wäre ich dort nicht und jetzt gehst Du… …ich dagegen bleibe weil sich Instagram gut für das lokale oder interessenspezifische Vernetzen eignet. Die Frage aber ist doch: Whats next? Gruppen in Messengerdiensten? Clubhouse? Oder wieder ein flickrartiges Konzept wie YouPic?

Vielleicht hat der eigene Blog ja doch noch mehr Zukunft als Vergangenheit. Es wäre schön!

Lieber Stefan, dein halboffizielles Tagebuch kenne ich – und ich vermisse es! Sehr. Ich habe sogar ein offizielles nicht-öffentliches Tagebuch in DayOne App das ich seit Jahren (digital) führe. Meist nur mit einem Bild des Tages. Mehr Zeit zum “richtig schreiben” bleibt lasse ich mir meist nicht.

Tja, was tun?
Deine Gedanken schwingen ja auch immer in meinen Blogbeiträgen mit. Ich sehe die Entwicklung von fb und insta äußerst kritisch. fb ist -wie ich es gerne nenne – “eine stinkende Tüte voll bitterer Galle” und Insta ein Ort für alle die sich so geben, wie sie gerne sein würden. (Über reels brauchen wir nicht reden— würg). Warum ich noch dort bin? Keine Ahnung. Vielleicht um ein wenig in der Szene zu bleiben. Die Blogger werden ja immer weniger. Ich stelle , wie du und Stefan wohl auch, immer öfter fest, dass meine Fotos (und mein Blog) der Ort meines Erinnerns sind: Eine Quintessenz meines Lebens sozusagen. Vielleicht mache ich es einfach nur noch aus diesem einen Grund. Für mich selbst.
Liebe Grüße,
Werner

Lieber Werner,
vielleicht vielleicht schaffen wir es ja, dass die Blogger wieder zurückkommen? Man muss nur fest daran glauben und es jedem erzählen, dass Bloggen das neue Bloggen ist.
Vielen Dank fürs teilhaben, mitnehmen und kommentieren!
lg, oli

Hallo Oli,

ja ich habe mich von WhatsApp und Facebook getrennt und bei Instagram bin ich auch aus ähnlichen Gründen wie Deine am überlegen.

Derzeit teste ich Flickr (was eigentlich immer noch nebenbei lief), 500px habe ich wieder aktiviert, Eyeem und auch die fotocommunity.

Eyeem und 500px scheinen bei mir rauszufallen, aber die Testphase läuft noch.

Bloggen tue ich auch wieder vermehrt. Das allerdings aufgrund meiner beiden Wochenprojekte. Hier muss ich mich auch noch um andere Beiträge kümmern.

Liebe Grüße Mark aus Berlin

Lieber Mark,
deinen “neuen” Blog habe ich schon wahrgenommen – auch wenn da noch immer “Bremen” und noch nicht “Berlin” steht. 😉
Flickr habe ich auch grob im Auge – das war mal eine coole Plattform (for FB/Insta), 500px hat es eh nie auf funktionale Level von Flickr geschafft (dafür tolles Design).
Es ist und bleibt spannend – ich bin offen. Aber ich will keine Werbung mehr, keine Filme die meine Aufmerksamkeit wegziehen. Und keinen Algorithmus der mir Bilder vorschlägt.
Mal schauen.
Wir lesen uns! 🙂

lg, oli

Hi Oli,

ich habe je deinen Podcast mit Ivan (FobloFon 🙂 ) auch schon gehört und man erkennt ja auch die gemeinsamen Gedankengänge. In Bezug auf die Sozialen Medien. Es ist halt Fluch und Segen. Ich hatte ja auch schon oft mit den Gedanken gespielt. Aber ich nutze es dennoch gerne. Weil ich auch viele Bekannte dort gefunden habe und ich mich auch austausche. Was ich gemacht habe ,ist radikal aufgeräumt. Weniger ist mehr. Und auch Reels. Spielen für mich keine Rolle. Schaue ich mir nicht an. Lieber gezielt gute Youtube Videos die auch Mehrwert liefern. Man ist leider oft in Mustern verfangen. Aber man kann auch raus und neue Wege gehen.

Ich bin auch am Erstellen einer reinen Fotoseite. Aber ich vermute, dass da nicht viele vorbeikommen werden. Der Blog, den ich betreibe, ist mehr meine kleine Spielwiese. Es hat sich halt viel verändert mit der Zeit. Man muss halt schauen, wen man erreichen möchte und wie. Wege gibt es immer.

Viel mehr und wichtiger in meinen Augen ist der gemeinsame Austausch. Und der kommt mir in vielen Belangen zu kurz. Gerade in der Fotoszene leider oft. Gruppen wird mehr aufeinander eingehauen oder einfach abgeladen. Auch Beteiligungen in Blogs und Co. Und da würde ich mir viel mehr Netzwerk wünschen.

Gruß

Markus

Lieber Markus, vielen Dank für den laaangen Kommentar!
Ja, es ist “Fluch und Segen” – das sehe ich auch so, auch ich habe viele Freunde dort gefunden. Vielleicht gibt es ja noch einen Plan B – ich arbeite daran.
Der gemeinsame Austausch war die Grundlage für das FoBloFon, geht halt nur so, wenn man in M/S/F verteilt ist. Gemeinsame Treffen sind da zu selten. Mir fehlen genau diese Treffen, dieser Austauschs, die Impulse, die anderen Perspektiven – ohne Wertung.
Lass uns das Netzwerk knüpfen – mit solchen Kommentaren unter Blogs, mit geschlossenen Gruppen in denen offen und wertschätzend sich ausgetauscht wird.
lg, oli

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