Mir ist schon klar – man muss gar nicht so lange suchen, dann findet man in jeder Suppe ein Haar – oder eben Müll in der Landschaft.

Plastikqualle

Was mich daran stört ist die Sinnlosigkeit.
Welchen Sinn macht es eine Plastiktüte in den Badesee zu werfen?
Warum muss einem beim umfüllen des Papiermülls aus dem eigenen Korb in den Papiercontainer eine Zigarettenschachten runterfallen – und warum kann man sich da nicht einfach bücken um sie wieder aufzuheben?

Müll ist auch tödlich

Der ungenützte Tampon neben dem Papiercontainer macht noch weniger Sinn, zumindest war er unbenützt.

Mülltage

Der ausmusterte Bürostuhl gehört nach meiner Sicht nicht zu den Altkleidern sondern auf den Wertstoffhof – im besten Fall wird er dort einem zweiten Leben zugeführt. Als Sperrmüll kostet er halt Geld. So nicht – aus den Augen aus dem Sinn.

Stuhlspende

Die Glasflasche an unserem Marktplatz neben dem Mülleimer macht mehrfach keinen Sinn. Abgesehen von unserem Alkoholverbot am Marktplatz ist der Lemberger-Trollinger keine Pfandflasche – warum also ist dann nicht IN dem Mülleimer? Nur Pfandflaschen machen hier neben dem Mülleimer „Sinn“.

Trollinger-Lembeger

Ich habe also nicht das Haar in der Suppe gesucht. Ich habe den Sinn im Umgang mit unserer Umwelt gesucht.

Natürlich haben wir hier auch andere Stellen, wo es „normal“ aussieht und ich stör mich auch nicht an dem einen oder anderen Fetzen der der rumliegt, definitiv bin ich kein Heiliger. Aber irgendwo wird es dann doch ziemlich sinnlos.

Und ja – fotografisch ist das hier kein Highlight-Post.

Kommentare

Gutes Thema, variantenreich umgesetzt. Trollinger-Lemberger und ein Tampon in einer Serie, gar nicht so einfach. Mit gefällt es.

Wir haben hier einen gebrechlichen Mann, ein Original. Er war ausgewandert, lebte sein Leben als Ranger in einem nordamerikanischen Nationalpark, kam dann wegen seiner kranken Mutter nach Deutschland zurück. Der Mann kann kaum ohne Stock gehen und ist doch bei jedem Wetter, jeden Tag draußen zu treffen. Mit einer Griffzange und einem Eimer. Man trifft ihn um die Häuser, im Wald, entlang der Straßen im Graben, an Waldrändern oder draußen auf dem Feld. Er sammelt den Müll der anderen ein. Einfach so. Weil es Ihm ein Anliegen ist. Ohne etwas dafür zu bekommen oder zu wollen. Die Arbeit geht ihm niemals aus. Manchmal reden wir ein paar Sätze miteinander, manchmal steht er bei den Hausmeistern oder Nachbarn.

Er sammelt die Gedankenlosigkeit seiner Mitmenschen auf, wahrscheinlich bis es gar nicht mehr gehen wird. Ein besonderer Mensch.

Ja, lieber Oli,
so geht’s mir auch ganz oft. Die Plastiktüte ist vielleicht vom Sturm in den See getragen worden, aber was macht das schon für einen Unterschied?

Diese Bilder mögen keine “fotografischen Highlights” sein, aber sie zeigen die Wirklichkeit. Die meisten Leute halten sich nur noch in der photogeshoppten und gelightroomten Hochglanz-Wunderwelt auf, und pimpen ihre Selfies mit dem Coffee-to-Go-Becher in der Hand. Alle vier Jahre ein Kreuzerl auf dem Wahlzettel bei den Grünen, damit die es dann (vielleicht) richten?

Selbst wenn die Mehrheit ihren Müll trennt und richtig entsorgt, genügen die anderen 20%, um immer noch genug Dreck in die Gegend zu schmeißen.
Die Geschichte vom alten Mann, der die Gedankenlosigkeit seiner Mitmenschen aufsammelt, ist rührend, aber es bringt nix. Auf der Nachbarschaftsplattform nebenan.de verabreden sich Anwohner, um (zusätzlich zu den öffentlichen Müllentsorgern) die Parks vom Müll zu reinigen. Gute Idee, aber Bullshit. Eigentlich sollte niemand mehr den Dreck wegräumen, damit auch die Verursacher endlich mal SEHEN und RIECHEN, was sie anrichten. Wie wäre ein Oktoberfest ohne Müllabfuhr? Das gäbe einen angemessenen #Müllbrüll-Aufschrei

Mir gefällt die Idee eines Streiks der Müllabfuhr zur Oktoberfestzeit ausserordentlich! Das wäre mal ein Ding mit richtig Tragweite und Öffentlichkeit…
Ansonsten kann nur jeder vor seiner eigenen Tür kehren und damit zum positiven Beispiel werden. Alles andere muss die Politik mit harten Bandagen bekämpfen. Verbot von Einwegbechern. Drastische Strafen für Müllentsorgung. CO2 Steuer. Die Gesellschaft reguliert sich nicht selbst. Wir brauchen regulation!

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