Ich war nochmals auf einem Workshop. Langsam entwickelt sich das zu einem neuen GAS Symptom. Ist anders teuer und hat andere Effekte.

„This Is Me, This Is You. Fotoworkshop zu ausgewählten Ausstellungen“ war der Titel und ich war erst mal sehr neugierig. Im weiteren hab ich dann verstanden, dass es um die „This Is Me, This Is You. Die Eva Felten Fotosammlung“ im Museum Brandhorst geht. 
Durch Zufall war der Kurs dann wieder bei Gérard und das war gut so.
Es war wieder eine kleine Gruppe – auch das ist positiv!

Zusammen haben wir uns die sehr umfangreiche Ausstellung im Museum angesehen und Gerard hat die Ausstellung und die Bilder erläutert. Dabei hat er schon die drei Themen für den Workshop am Wochenende eingeführt.

  1. Menschen des 20. Jahrhunderts (Portrait)
  2. To Take a Picture (Street)
  3. To Make a Picture (Inszenierung)

Die gedruckten (!!!) Bilder wurden dann in der Folgewoche besprochen. 

Ich will gar nicht viel über den Kursablauf oder die Impulse von Gerard schreiben, sonst würde das hier ein Roman. Einen Gedanken möchte ich hier aber gerne vertiefen: To Take a Picture! Genau so empfinde ich das Genre Street. Und ja, jetzt wird es hier hitzige Kommentare geben. Aber so ist eben mein Empfinden. Ich „nehme“ mir das Bild. Und auch die Übung hier im Workshop haben mir das wieder gezeigt – das ist wirklich schwierig für mich. Wenn auch meine Serie wohl ganz gut war, ich kann sie hier nicht zeigen ohne das Problem der DSGVO und Persönlichkeitsrechte zu vergessen. Geht nicht.

Symbolbild für Street

Beim Portrait hatte ich sofort eine Idee die ich umsetzen wollte und auch drei Protagonisten die hier freundlich mitgemacht haben. Es wurde eine kleine Serie und auch hier habe ich wieder was für mich gelernt.

Spannend war nochmals die Inszenierung. Wir durften gegenseitig hier in Pose gesetzt werden, wir waren also angehalten und eine Idee auszudenken und die anderen Teilnehmer dann entsprechend zu platzieren und Anweisungen zu geben. Gerard gab ausreichend Beispiele und Impulse für Ideen. Hier gab es sehr kreative Umsetzungen einer Bilderserie die eine kleine Geschichte erzählten oder Einzelbilder die einen Moment einer Gesamtgeschichte darstellten. 
Ich hatte recht spontan die Idee hier ein bestehendes Bild nachzuempfinden, Jeff Wall war hier wohl der Pate des Gedanken. Wer erkennt meine Vorlage?

Ich habe mal wieder sehr viel gelernt, über mich, über die Zusammenarbeit mit anderen Fotografen und Models und letztendlich auch über die unendlich große Bandbreite mit Fotografie auch ein klein wenig „Kunst“ zu machen.

Vielen Dank an die Gruppe und Gérard

Kommentare

“Sich ein Foto nehmen” – das ist eine tolle Formulierung, in der ich mich 100%ig wiederfinde. „Den Dingen eine Ordnung geben“ ist für ein wesentlicher Bestandteil meiner Aufnahmen.
Ich fotografiere naturgemäß auf Reisen. Dort nehme ich die komplexe Szenerie um mich herum wahr und filtere eine optische Ordnung heraus, z.B. Sichtachsen, Farbkorrespondenzen, eine besondere Lichtführung. Dies wird mein Motiv und für mich ist es, als würde ich aus dem Gesamtbild einen einzelnen Moment herausschneiden und in meinem Foto festhalten. Das Motiv ist schon da, aber versteckt in der komplexen Situation um mich herum. Meine Aufgabe als Fotografin ist es, diese Ordnung aufzudecken und sichtbar zu machen, mir also das vorhandene Bild zu nehmen.

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